Anleitung zur Arbeit in den 6 Phasen des DIA:LOG Gesprächsrahmens

Vorbereitung

• Team mit 3-4 Personen
• Ausdruck des Storyboards (DIN A1)
• 36 Lernaktivitätskarten, je 6 pro Lernaktivität (DIN A6) • Notizzettel
• Folienstifte

##Link zum Material

Für die Durchführung benötigen Sie: Machen Sie sich mit den 6 Lernaktivitätskarten vertraut. Eine Beschreibung der Lernaktivitätskarten finden Sie in Kapitel 3. Alle benötigten Materialien können Sie selbst ausdrucken. Auf unserer Webseite finden Sie das komplette Druckset als PDF-Dateien. Ggf. können Sie eines unserer Komplettsets von Ihrem Medienzentrum vor Ort erhalten. Oder Sie können das Storyboard (DIN A1) und die Karten (DIN A6) einer Druckerei zum Druck übergeben. Das Material ist frei reproduzierbar und steht unter einer offenen Lizenz.

##Bild Material Übersicht

Vereinbaren Sie in der Gruppe ein Lernsetting, dass Sie mit dem DIA:LOG Gesprächsrahmen bearbeiten möchten. Tragen Sie in der Kopfzeile des Storyboards die Grunddaten zum Lernsetting ein: Bestimmen Sie den Unterrichtsgegenstand und legen die Zielsetzung fest.
Machen Sie Angaben über die Lerngruppe und den ungefähren Zeitrahmen des Lernsettings. Dabei ist es unerheblich, ob das gewählte Lernsetting eine Stunde oder mehrere Wochen umfasst. Wenn Sie noch wenig Erfahrung mit dem DIA:LOG Gesprächsrahmen haben, können sie ein bereits vorliegendes Lernsetting (Unterrichtsentwurf, schulinterner Arbeitsplan, …) als Grundlage Ihrer Arbeit nehmen.

In dieser Phase geht es darum, das Lernsetting aus der Perspektive der Lernaktivitäten der Lernenden anhand der Lernaktivitätskarten auf dem Storyboard abzubilden. Ordnen Sie die Lernaktivitätskarten so auf dem Storyboard an, dass die Grundstruktur des Lernsettings nachvollziehbar erkennbar wird.

Diskutieren Sie beispielsweise:

  • Welche der sechs Lernaktivitäten beschreiben die einzelnen Lernphasen am besten?
  • Wird das intendierte Ziel erreicht?
  • Werden weitere Ziele im Einzelnen erreicht?
  • Ist das Lernsetting in der anvisierten Zeit umsetzbar?

Benennen Sie schließlich jede auf dem Storyboard ausgelegte Lernaktivität und tragen sie dies im weißen Feld auf der Vorderseite der Lernaktivitätskarte ein. Alternativ können Sie dort auch den Lerngegenstand der entsprechenden Lernaktivität eintragen.

Treten Sie in einen kreativen Prozess ein: Verändern Sie die vorliegende Struktur des Lernsettings, indem Sie Lernaktivitätskarten verschieben, ergänzen oder entfernen. Diskutieren Sie beispielsweise:

  • Kann die Lernwirksamkeit des Lernsettings durch zusätzliche oder alternative Lernaktivitäten erhöht werden?
  • Kann die Motivation der Lernenden durch zusätzliche oder alternative Lernaktivitäten erhöht werden?
  • Kann eine Reduktion der Anzahl der Lernaktivitäten lernförderlich sein?
  • Gibt es sinnvolle Alternativen zur dargestellten Reihenfolge innerhalb des Lernsettings? Wie ändert sich dadurch der Lernprozess?

Wenn Sie mit der neuen Struktur des Lernsettings zufrieden sind….

Drehen Sie nach und nach die einzelnen Lernaktivitätskarten um. Mit Hilfe der Rückseite können Sie nun die Sichtstrukturen (Methoden, Medien, etc.) des Lernsettings in den Fokus nehmen. Diskutieren Sie beispielsweise:

  • Welche Methoden wählen Sie?
  • Wie ist die Organisations- und Sozialform?
  • Welche Medien (analog und digital) wollen Sie einsetzen?
  • Welche Differenzierungsmöglichkeiten erkennen Sie und möchten Sie mit Blick auf die konkrete Lerngruppe oder einzelne Lernende anbieten?
  • An welchen Stellen gibt es Möglichkeiten für formative und/ oder summative Bewertungen (Assessments)?
  • Wo ist Raum für Feedback in anderer Form?
  • Welche Kompetenzen (aus dem KC, Orientierungsrahmen Medienbildung) lassen sich von Ihrem Lernsetting ableiten?

Füllen Sie die weißen Felder auf der Rückseite der Karte mit Ihren Diskussionsergebnissen. Sollte der Platz nicht ausreichen, nutzen Sie die Notizzettel und legen Sie sie dazu.
Genauere Hinweise und Anregungen zu den Sichtstrukturen finden Sie in den Kapiteln 4 bis 7.
Wenn Sie in dieser Phase bemerken, dass Sie an der in Phase 3 gelegten Struktur noch etwas verändern möchten, passen Sie in einem Wechsel zwischen den Phasen 3 und 4 das Lernsetting weiter an.

Reflektieren Sie das Ergebnis des Lernsettings. Sie können innerhalb der Gruppe auch Ihre Zusammenarbeit und deren Einfluss auf das Ergebnis besprechen. Der Prozess und der Diskurs, in dem Sie sich befinden, sind entscheidende Elemente des DIA:LOG Gesprächsrahmens und haben in der Regel einen positiven Effekt auf die Lernwirksamkeit des Lernsettings.
Diskutieren Sie beispielsweise:

  • Wie beurteilt die Gruppe den bisherigen Arbeitsprozess?
  • Welche Erkenntnisse bietet der Fokus auf die Lernaktivitäten?
  • Konnten sich auch fachfremde Gruppenmitglieder in den Prozess einbringen und welchen Einfluss hatten sie auf das Lernsetting?
  • Welche Erkenntnisse des DIA:LOG Gesprächsrahmens können Sie für die Weiterarbeit an Lernsettings nutzen?

Fotografieren Sie die fertige Darstellung des Lernsettings. Für die Archivierung und Dokumentation nutzen Sie die in Ihrer Institution etablierten Systeme.
Haben Sie kein geeignetes System, überlegen Sie, ob eine kollaborative digitale Pinnwand als flexible Lösung passen könnte. Hier können Sie beispielsweise Arbeitsmaterialien, Links und Informationen zu benutzten (digitalen) Werkzeugen, Stundenverläufe und Hinweise zu Ihrem Lernsetting teilen.

Führen Sie das Lernsetting durch. Dokumentieren Sie wichtige Erkenntnisse. Es ist sinnvoll, Ihre Erfahrungen für eine Überarbeitung des Lernsettings zu nutzen.
Evaluieren Sie Ihr Lernsetting idealerweise gemeinsam in Ihrer Gruppe. Verändern Sie ggf. einzelne Lernaktivitäten, indem Sie die Phasen 3 und 4 noch einmal durchlaufen.
Sie können auch alternative Lernpfade herauszuarbeiten.
Anregungen zur Weiterarbeit mit dem DIA:LOG Gesprächsrahmen finden Sie in den Kapiteln 8 und 9.