Die Rückseite der Lernaktivitäten sind ein Werkzeug, um verschiedene Aspekte Ihrer Unterrichtsgestaltung – wie Methoden, Sozial- und Organisationsformen – zu visualisieren und kritisch zu reflektieren.
Darüber hinaus finden Sie spezielle Bereiche für den Einsatz
von digitalen und analogen Medien (Link zur Seite), Assessment- sowie Feedbackmethoden (Link zur Seite) und Differenzierungsstrategien (Link zur Seite). Diese zusätzlichen Elemente ergänzen die grundlegenden Sichtstrukturen und bieten Ihnen weitere Möglichkeiten, Ihren Unterricht individuell an die Bedürfnisse und Fähigkeiten Ihrer Lernenden anzupassen und ihn durch vielfältige Lehr- und Lernmittel zu bereichern.
Diese Sichtstrukturen spielen eine zentrale Rolle in der
Gestaltung eines effektiven Unterrichts. Sie beziehen sich auf die äußerlich wahrnehmbaren Merkmale des Unterrichts, das „Setting“ (vgl. Trautwein et al. 2018, S 7.), und umfassen insbesondere Organisationsformen, Methoden und Sozialformen, die
durch Beobachtung leicht erfasst werden können.(vgl. Kunter & Trautwein 2013, S. 63)

  • Organisationsformen: Dies beinhaltet die strukturelle Anordnung des Unterrichts wie Klassenunterricht, Lerngruppen oder Förderunterricht. Diese Organisationsformen bestimmen, wie der Unterricht räumlich und zeitlich strukturiert wird und bieten einen Rahmen für die Interaktion zwischen Lehrkraft und Lernenden sowie unter den Lernenden selbst.
  • Methoden: Hierunter fallen die spezifischen Lehransätze und -techniken, die im Unterricht angewendet werden. Beispiele sind direkte Instruktion, Frontalunterricht, Projektarbeit und kooperatives Lernen. Die Auswahl der Methoden beeinflusst, wie die Inhalte vermittelt und von den Lernenden aufgenommen werden. Weitere Informationen für Lehrende und Lernende können Sie z.B. hier finden: https://www.methodenguide.de
  • Sozialformen: Diese beziehen sich auf die Art und Weise, wie die Lernenden im Unterricht interagieren. Dies kann Gruppenarbeit, Partnerarbeit oder Einzelarbeit umfassen. Die Sozialformen tragen wesentlich dazu bei, wie Lernende miteinander und mit dem Lehrstoff interagieren. Die Verbindung zwischen Sicht- und Tiefenstrukturen im Unterricht ist entscheidend für ein umfassendes Verständnis von Lehr- und Lernprozessen.

Wie Holzberger und Kunter (vgl. Holzberger und Kunter 2016, S. 41) hervorheben, werden die innerhalb der Sichtstrukturen auftretenden Prozesse der Interaktionen – sei es zwischen Lehrenden und Lernenden, unter den Lernenden selbst oder zwischen den Lernenden und dem Lernstoff – als Tiefenstrukturen bezeichnet.

In diesem Kontext umfassen die Tiefenstrukturen spezifische Dimensionen wie Klassenführung (Classroom Management), das Potenzial zur kognitiven Aktivierung und die konstruktive Unterstützung (vgl. Kunter & Trautwein 2013, S. 77). Diese Elemente sind entscheidend für die Qualität der Interaktionen im Unterricht und tragen wesentlich zum Lernerfolg bei. Sie sind zwar weniger offensichtlich als die Sichtstrukturen, bilden aber das Fundament für effektive Lehr- und Lernprozesse.

Eine effektive Unterrichtsgestaltung erfordert eine sinnvolle Verbindung dieser Sicht- und Tiefenstrukturen.
Während die Sichtstrukturen den Rahmen für den Unterrichtsprozess bilden, sorgen die Tiefenstrukturen für
die Qualität und Wirksamkeit der Lehr-Lern-Interaktionen. Indem Lehrende diese Ebenen gekonnt miteinander
verbinden, können sie ein lernförderliches Umfeld schaffen, das sowohl die aktive Beteiligung als auch das
tiefe Verständnis der Lernenden fördert. 

Im folgenden Youtube Video erhalten Sie noch weiter Informationen zum Thema „Lernwirksamer Unterricht“:
https://www.youtube.com/watch?v=-uYZpKqGaBM&t=772s

Zur Lektüre empfielt sich der 1. Band „Grundlagen für einen wirksamen Unterricht“ von Ulrich Trautwein, Anne Sliwka und Alexandra Dehmel, den Sie auf der Webseite des Institut für Bildungsanalysen Baden-Württemberg (IBBW) kostenlos runterladen können:
https://ibbw-bw.de/,Lde/Startseite/Empirische-Bildungsforschung/Publikationsreihe-Wirksamer-Unterricht