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Klimastreit – Ein fächerübergreifendes, inklusives Film-Projekt in der Förderschule KME

Am Anfang stand der Siegeswille

„Wir gewinnen das!“ war sich Max sicher, als Thomas Beckermann – Förderschullehrer und medienpädagogischer Berater in Göttingen – seiner Klasse im August ihr neues Projekt „Wir drehen einen Musikfilm für den inklusiven Film-Wettbewerb ganz-schön-anders“ vorstellte. Auch mit dem Motto „Wilde Zeiten“ konnten die acht Schüler:innen der siebten Klasse der Heinrich-Böll-Schule viel anfangen, wie sich in einem ersten Brainstorming zeigte.

Schnell war klar, dass es ein Musikfilm zum Thema Klimawandel werden sollte. Was folgte waren 6 Monate, in denen die Klasse sich in nahezu allen Fächern inhaltlich mit dem Projekt auseinandersetzte.

Projektorientiertes, fächerübergreifendes Arbeiten

Während die Lernenden in Erdkunde intensiv die Ursachen und Folgen des Klimawandels erörterten, fossile und regenerative Energien unterscheiden lernten sowie Gletscher im Modell vor der Schmelze schützten, wurden im Deutschunterricht mündlich wie schriftlich die Argumente der Klimawandel-Leugner und Klimaschützer ausgetauscht. Die rhythmische Sportgymnastik zu den im Musikunterricht produzierten Beats bereitete den Schüler:innen besonderen Spaß. Im Physikunterricht lernte die Klasse handelnd die Funktionsweise einer Solarzelle im Stromkreis kennen und steuerte einen Fahrstuhl rauf und runter. Um den Fahrstuhl sollte sich schließlich die gesamte Geschichte drehen: Ein Band-Battle, der sich an einem sprechenden Fahrstuhl entzündet und dessen klimafreundliche Lösung später auf das Hausdach geschraubt wird. Doch bis zur Fertigstellung des Filmes waren noch viele weitere Stunden notwendig, in denen Rap Texte verfasst und eingeübt wurden, Filmhintergründe gemalt und Storyboards zusammengestellt wurden.

Zusammenarbeit über schulische Grenzen hinaus

Musikalische Unterstützung erhielten die Schüler:innen der Förderschule durch Schüler des zwölften Jahrganges des Hainberg-Gymnasiums, Göttingen. Gemeinsam wurden so die passenden Beats produziert, das taktsichere Rappen geübt und die Lines unter professionellen Bedingungen im Kreismedienzentrum des Landkreises aufgenommen. Auch für die viertägigen Film-Aufnahmen durfte die Klasse das Greenscreen-Studio des Medienzentrums nutzen. 

Das sehenswerte Produkt der Arbeit findet sich unter https://youtu.be/WnphUCo9sD0

Für den Publikumspreis kann dort schon jetzt abgestimmt werden. Vielleicht gewinnt die engagierte Gruppe ja sogar den Hauptpreis, eine Reise nach Berlin mit der ganzen Klasse. Damit würde sich sicher nicht nur der Traum von Max erfüllen.

Text: Thomas Beckermann