Sicher im Netz II

Passwörter und erweiterte Zugangskontrollen

„1234“ ist alles andere als ein sicheres Passwort. … was sich inzwischen herumgesprochen haben dürfte.

Ein sicheres Passwort …

  • besteht aus mindestens 10 Zeichen
  • umfasst Groß- und Kleinbuchstaben
  • enthält Ziffern und Sonderzeichen

Wie aber findet man auf einfachste Weise ein Passwort, das den vorgenannten Kriterien entspricht?

Drei Möglichkeiten:

  1. Nehmen Sie einen Begriff aus dem täglichen Leben – und setzen Sie einzelne Buchstaben durch Ziffern oder Sonderzeichen.
    Sommerferien -> S0mme+fe+ien
    Hier wurde der Buchstabe „o“ durch die Ziffer „0“ ersetzt – und der Buchstabe „r“ durch das Sonderzeichen „+“
  2. Erstellen Sie sich einen Merksatz – und verwenden Sie von jedem Wort den ersten Buchstaben für Ihr Passwort.
    Beispiel: „Ich unterrichte seit 2012 die Fächer Musik & Mathematik.“ –> Ius2012dFM&M.
  3. Verwenden Sie für allgemeine, d.h. nicht sensible Zugänge, einen Passwortgenerator, der geeignete Passwörter nicht nur kreiert sondern beim erneuten Aufrufen der Seite auch automatisch bereitstellt.

Mit den Rechenleistungen moderner CPUs gelten Passwörter immer weniger als probates Mittel zur Absicherung sensibler Daten. Durch systematisches Ausprobieren (ein sog. Brute-Force-Angriff) lässt sich jedes Passwort durch sukzessives Ausprobieren letzten Endes „knacken“.

2FA – Die 2-Faktor-Authentifizierung

Bei der 2-Faktor-Authentifzierung müssen Sie sich neben der Eingabe des korrekten Passworts noch ein weiteres Gerät identifizieren, indem Sie auf eine weitere Zahlenkombination eingeben, die Ihnen per SMS auf Ihrem Handy zugesandt wird. Eine solche 2-Faktor-Authentifizierung richten Sie innerhalb der jeweiligen Portale (ebay, Amazon …) in Ihren Kontoeinstellungen ein.

Weitere Möglichkeiten einer 2-Faktor-Authentifzierung:

  • Bei der Anmeldung bei Ebay erhalten Sie in der Ebay-App auf Ihrem Smartphone eine Zugangsanfrage, die Sie in der App zusätzlich bestätigen müssen.
  • Bei Verwendung einer Authentificator-App wird alle 30 Sekunden eine welchselnde Zahlenfolge angezeigt, die Sie ergänzend zum Passwort auf Ihrem PC oder Laptop eingeben müssen.

Unabhängig von der Art einer 2-Faktor-Authentifizierung. Alle Möglichkeiten ist gemein, dass der Angreifer neben Ihrem Passwort auch Zugriff auf Ihr Handy haben muss, um sich erfolgreich einzuloggen.

FIDO

FIDO steht als Abkürzung für „Fast Identity online“.

Mit dem FIDO-2-Protokoll ist es möglich, die Verwendung von Passwörtern zu reduzieren und die Freigabe beim Login mittels biometrischer Daten freizugeben. Für die Verwendung auf dem Laptop sind entsprechende USB-Sticks erhältlich – für mobile Geräte sind in den jeweiligen Stores entsprechende Apps kostenlos erhältlich.

Gefahren im Netz I

Das größte Risiko: Der Mensch

Eine E-Mail von der Schulleitung, geschrieben nachts um 2.24 Uhr und dazu noch in englischer Sprache verfasst?

Klar, dass spätestens jetzt alle Alarmglocken schrillen und Sie die im Anhang beigefügte Datei AUF KEINEN FALL öffnen!

Grundsätzlich kann eine fortwährende Vorsicht beim Umgang mit E-Mails nur von Vorteil sein:

  • Hinterfragen Sie den Inhalt auf Plausibilität und Sinnhaftigkeit
  • Sind evtl. ungewöhnliche Schreib- oder Grammatikfehler vorhanden?
  • Ist die Absenderadresse Ihnen bekannt?
  • Meldet Ihr E-Mail-Programm einen Fehler in der Signatur?

Im Zweifelsfall: Einfach beim Absender nachfragen, ob die besagte Mail authentisch ist!

Sollte die Antwort negativ sein, löschen Sie die Mail einfach. Keine Sorge: Beim Öffnen einer Mail droht keine primäre Gefahr. Die Gefahr, einer schadhaften Virensoftware Tor und Tür zu öffnen, ist erst beim Öffnen des Anhangs gegeben.

Wichtige Vorsichtsmaßnahmen

Die Gefahr, sich eine Schädlingssoftware „einzufangen“, lauert nicht nur in der E-Mail-Korrespondenz. Wir haben die wichtigsten Sicherheitsmaßnahmen für Sie zusammengefasst:

  • Investieren Sie in ein Anti-Viren-Software
    Kostenfreie Software ist zwar besser als keine; bietet oft nur einen rudimentären Schutz. Ein paar Euro investiert, bringen weitere Funktionen und Vorteile.
    Ganz wichtig: Halten Sie Ihre Anti-Viren-Software stets auf dem aktuellen Stand!
  • Betriebssystem
    Gleiches gilt auch für Ihr Betriebssystem. Halten sie dieses stets aktuell, indem Sie die zur Verfügung stehenden Updates zeitnah installieren.
  • Firewall
    Aus reiner Bequemlichkeit sollten Sie auf keinen Fall die via Betriebssystem zur Verfügung stehende Firewall deaktivieren! … um z.B. wiederkehrenden Meldungen „aus dem Weg“ zu gehen.
    Die wichtigste Firewall aber befindet sich nicht in Ihrem PC – sondern in Ihrem Kopf!
  • Backup
    Sichern Sie – möglichst regelmäßig – die Inhalte Ihres Computers auf einer externen Festplatte.
    Sollte es trotz aller Achtsamkeit und Vorsichtsmaßnahmen doch dazu kommen, dass ein Virus z.B. Ihre gesamten Daten verschlüsselt, sind Ihre Schriftstücke und Bilder nicht verloren; Setzen Sie Ihren PC auf den Werkszustand zurück – und restaurieren Sie Ihre Schriftstücke, Bilder etc. aus dem Backup!
  • USB-Sticks
    Besonders bei großen Dateien (wie z.B. Filmen oder Musikdateien) sind USB-Sticks nach wie vor ein einfacher, bequemer Weg der Datenweitergabe.
    Auch hier gilt: Verbinden Sie nur USB-Sticks aus verlässlicher Quelle mit Ihrem PC!
    Bei fremden USB-Sticks – z.B. in Form von Werbegeschenken – ist Vorsicht geboten!

Ukrainische Kinder in der Grundschule

Material zur schulischen Unterstützung von Kindern aus der Ukraine mit Fluchterfahrung (Grundschule)

Diese Pinnwand wurde von Maria Kruse und Marlena Möller bewusst mit dem Schwerpunkt Grundschule erstellt. Sie soll Lehrerinnen und Lehrer unterstützen, die ukrainische Flüchtlingskinder beschulen.
Es geht hier nicht darum, das Thema Krieg in der Klasse zu thematisieren.
Es geht um die schnelle und hoffentlich erleichterte Integration der Kinder, damit sie ihre Fluchterfahrungen gut verarbeiten und am Gemeinschaftsleben teilhaben können.

Hier geht es zur Materialsammlung.

Klimastreit – Ein fächerübergreifendes, inklusives Film-Projekt in der Förderschule KME

Am Anfang stand der Siegeswille

„Wir gewinnen das!“ war sich Max sicher, als Thomas Beckermann – Förderschullehrer und medienpädagogischer Berater in Göttingen – seiner Klasse im August ihr neues Projekt „Wir drehen einen Musikfilm für den inklusiven Film-Wettbewerb ganz-schön-anders“ vorstellte. Auch mit dem Motto „Wilde Zeiten“ konnten die acht Schüler:innen der siebten Klasse der Heinrich-Böll-Schule viel anfangen, wie sich in einem ersten Brainstorming zeigte.

Schnell war klar, dass es ein Musikfilm zum Thema Klimawandel werden sollte. Was folgte waren 6 Monate, in denen die Klasse sich in nahezu allen Fächern inhaltlich mit dem Projekt auseinandersetzte.

Projektorientiertes, fächerübergreifendes Arbeiten

Während die Lernenden in Erdkunde intensiv die Ursachen und Folgen des Klimawandels erörterten, fossile und regenerative Energien unterscheiden lernten sowie Gletscher im Modell vor der Schmelze schützten, wurden im Deutschunterricht mündlich wie schriftlich die Argumente der Klimawandel-Leugner und Klimaschützer ausgetauscht. Die rhythmische Sportgymnastik zu den im Musikunterricht produzierten Beats bereitete den Schüler:innen besonderen Spaß. Im Physikunterricht lernte die Klasse handelnd die Funktionsweise einer Solarzelle im Stromkreis kennen und steuerte einen Fahrstuhl rauf und runter. Um den Fahrstuhl sollte sich schließlich die gesamte Geschichte drehen: Ein Band-Battle, der sich an einem sprechenden Fahrstuhl entzündet und dessen klimafreundliche Lösung später auf das Hausdach geschraubt wird. Doch bis zur Fertigstellung des Filmes waren noch viele weitere Stunden notwendig, in denen Rap Texte verfasst und eingeübt wurden, Filmhintergründe gemalt und Storyboards zusammengestellt wurden.

Zusammenarbeit über schulische Grenzen hinaus

Musikalische Unterstützung erhielten die Schüler:innen der Förderschule durch Schüler des zwölften Jahrganges des Hainberg-Gymnasiums, Göttingen. Gemeinsam wurden so die passenden Beats produziert, das taktsichere Rappen geübt und die Lines unter professionellen Bedingungen im Kreismedienzentrum des Landkreises aufgenommen. Auch für die viertägigen Film-Aufnahmen durfte die Klasse das Greenscreen-Studio des Medienzentrums nutzen. 

Das sehenswerte Produkt der Arbeit findet sich unter https://youtu.be/WnphUCo9sD0

Für den Publikumspreis kann dort schon jetzt abgestimmt werden. Vielleicht gewinnt die engagierte Gruppe ja sogar den Hauptpreis, eine Reise nach Berlin mit der ganzen Klasse. Damit würde sich sicher nicht nur der Traum von Max erfüllen.

Text: Thomas Beckermann